Demut: 10 Wege, mit denen Demut dich voranbringen kann

Heutzutage ist in Vergessenheit geraten, dass Demut bereits seit dem Mittelalter in verschiedenen Religionen als eine der wichtigsten Tugenden galt. Der Sinn dahinter lässt sich leichter verstehen, wenn man weiß, dass Hochmut als der entsprechende Gegensatz angesehen wurde. Unterwürfigkeit ist demnach eine falsche Vorstellung von Demut. Als Definition von Demut wird eher das Bestreben angesehen, sich und seinen Mitmenschen mit Respekt zu begegnen und Bescheidenheit und Genügsamkeit zu üben, anstatt dem egoistischen Bedürfnis zu folgen, im Mittelpunkt stehen zu wollen. Demut ist sowohl eine Einstellung als auch eine Fähigkeit, die positive Auswirkungen hat, wie die folgenden Erläuterungen zeigen.

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Fehler erkennen

Eigene Selbstüberschätzung und übermäßiger Stolz halten dich oftmals davon ab, einen gemachten Fehler zu erkennen. Nur wenn du Demut übst, kannst du zugeben, wenn du etwas falsch gemacht hast. Nicht umsonst ist Mut ein Bestandteil des Wortes Demut, denn es erscheint zunächst einfacher, so zu tun, als wüsstest du alles.

Aus Fehlern lernen

Selbst wenn du glaubst, auf einem Gebiet Experte zu sein, es gibt immer etwas dazuzulernen. Und am Besten lernt man bekanntlich aus eigenen Fehlern. Wenn du deine Fehler nicht unter den Teppich kehrst, gibst du auch anderen die Möglichkeit, mit dir gemeinsam zu lernen. Beim Vertuschen eines Fehlers ertappt zu werden ist peinlich. Aus einem Fehler lernen zu wollen, bringt dir Respekt und Bewunderung ein.

Mut zur Selbstreflexion haben

Eine bescheidene Person macht sich ihre eigenen Grenzen als Mensch bewusst. Jemand, der glaubt, keine Schwächen zu besitzen, wird weniger neue Erfahrungen machen. Das Eingeständnis vor dir und anderen, nicht perfekt zu sein, hilft etwas Neues zu lernen und dich persönlich und beruflich weiter zu entwickeln. Niemand ist perfekt und es wird immer jemand geben, der etwas besser beherrscht als du. Erkenne das an und betrachte es als Ansporn. Wenn du in der Lage bist, deine Schwächen einzugestehen, siehst du, dass auch unperfekte Menschen gute Arbeit vollbringen und dafür Anerkennung finden.

Wertschätzung und Respekt erweisen

Über dich selbst herauszuschauen macht dich aufmerksamer für deine soziale und berufliche Umgebung. Respekt und Demut gehen Hand in Hand, denn eine Grundvoraussetzung, um Wertschätzung zu erhalten ist, dich selbst und andere zu respektieren. Wenn du lernst, dich zu respektieren wie du bist und dich von überzogenen Erwartungen und Ansprüchen an dich selbst zu lösen, entwickelst du auch Respekt vor anderen Menschen. Du siehst sie mit mehr Verständnis und mit anderen Augen. Das Beispiel, dass du dadurch gibst, verhilft dir zu mehr Ansehen, als wenn du es nur einforderst, weil du dich in einer höheren Position siehst.

Soziale Kompetenz zeigen

Demut erlaubt dir, die Kontrolle abzugeben und das vergrößert, auch wenn es dir paradox erscheint, deine eigene Stärke. Du übernimmst für dein eigenes Handeln Verantwortung, fühlst dich jedoch anderen Menschen nicht überlegen, sondern erkennst ihre jeweilige Kompetenz an. So lernst du mit anderen in Verbindung zu treten und ihr lernt miteinander zu kommunizieren. Wenn du neugierig auf deine Mitmenschen wirst und offen bist, von ihnen zu lernen, zeigst du, dass du dazu gehörst und nicht außerhalb der Gemeinschaft stehst. Dazu gehört auch, deine Bedürfnisse nicht in den Mittelpunkt zu stellen. Das lässt sich ganz einfach üben, indem du beispielsweise beim Schlange stehen mal jemanden vorlässt und damit zeigst, dass deine Zeit nicht wichtiger ist als die des anderen.

Mitmenschen als gleichwertig akzeptieren

Zu echter Demut gehört, zu anderen Menschen ehrlich zu sein und ihnen zuzuhören. Indem du dich nicht über jemand erhebst, dich vor niemand klein machst, sondern ihm auf Augenhöhe begegnest, zeigst du dem Mitmenschen deine Wertschätzung. Das gilt für den Beruf ebenso wie im privaten Bereich. Wenn du aufrichtiges Interesse z.B. an der Arbeit eines Kollegen oder einer Kollegin zeigst, weckst du auch sein/ihr Interesse an dir. Das hat positive Auswirkungen auf die Arbeit. In einer Umgebung, in der man sich unvollkommen zeigen darf, entsteht die Offenheit, um Neues auszuprobieren.

Vergebung üben

Es gibt täglich Situationen, in denen aus einer Meinungsverschiedenheit ernsthafter Streit wird. Negative Gedanken und Groll binden deine Energie. Auch wenn du vielleicht Vergebung als Schwäche betrachten magst, ist sie die Chance, dich selbst von altem Leid zu befreien. Mit Vergebung drückst du deine Demut aus. Da sie deinem Schmerz ein Ventil bietet, wirst du eine Last los, die deine positive Energie blockiert hat. Am Besten lässt du gar nicht erst zu, dass eine Kleinigkeit zu ernsthaftem Ärger wird, sowohl in Bezug auf Ärger über dich als auch über eine andere Person.

Bescheiden sein

Bescheidenheit ist das Gegenteil von Rücksichtslosigkeit. Indem du dich in Genügsamkeit und Bescheidenheit übst, zeigst du, dass du dir Gedanken über die Konsequenzen deiner Handlungen machst. Du lebst nicht einfach deine Bedürfnisse zu deinem eigenen Vorteil aus, weil du jemand damit eventuell schaden kannst. Dazu gehört auch, nicht mit deinen Talenten anzugeben. Vertraue darauf, dass deine Mitmenschen sie erkennen und anerkennen.

Dankbarkeit empfinden

Mehr als dich mit andern zu vergleichen hilft dir, dankbar für das zu sein, was du hast. Wenn du deine Zeit damit verbringst, Vergleiche zu ziehen, wird dir immer etwas fehlen. Demut zu zeigen heißt, nichts als selbstverständlich anzusehen. Sieh dich um und sei dankbar, sei es für deine Gesundheit, ein Dach über dem Kopf, deine Familie, verständnisvolle Freunde oder einen guten Arbeitsplatz.

Demut als Weg zu mehr Weisheit akzeptieren

Weisheit ist nicht gleichzusetzen mit Wissen. Demut ist vielmehr das Bewusstsein, zu erkennen, wie wenig du weißt, und dass das, was du glaubst zu wissen, nicht absolut ist. Daraus resultiert das moralische Bedürfnis, eine Möglichkeit zu finden, mit der Unwissenheit, den Zweifeln und Einschränkungen in deinem Leben zurecht zu kommen. Ein Mensch der nach Weisheit strebt, hat voller Demut sein übersteigertes Selbstbewusstsein abgelegt und Voreingenommenheiten überwunden. In diesem Sinn ist der Wunsch nach Selbsterkenntnis und Charakterbildung ein Schritt auf dem Weg zur Weisheit.

Der Mangel an Verbindlichkeit hat in der heutigen Zeit eine Lücke hinterlassen, in der sich die Sehnsucht nach Werten wie Gerechtigkeit und Solidarität in einer neuen Form der Demut äußert.